bei Daniel Steiner
Seit einigen Monaten arbeitet Silvia Zimmermann von Federas Bern temporär in der Stadtverwaltung Langenthal. Für Sie eine gute Lösung in der aktuellen Situation, wieso?
Daniel Steiner: Als die vorgängige Person die Stelle verliess, gestaltete sich die Suche nach einer Nachfolge schwieriger als gedacht. Gleichzeitig ist die Position, welche Silvia Zimmermann in der Stadtverwaltung nun erfüllt, eine Position, welche man nicht über einen längeren Zeitraum vakant halten kann. Deshalb war für uns das Angebot «Management auf Zeit» von Federas die bestmögliche Alternative für die Situation.
Silvia Zimmermann kam als externe Fachperson in das Team der Stadtverwaltung Langenthal. Eine Trennung zwischen externen und internen Mitarbeitern bestand allerdings nie. Wie erleben Sie diese Situation aus Sicht des Arbeitgebers?
Die Kunst des Erfolgs liegt bestimmt darin, als externe Fachperson möglichst rasch die gleiche Sprache wie der Rest des Teams zu finden. Wer mit dem Anspruch eines «Besserwissers» in ein Team kommt, der wird Mühe haben, sich schnell zu integrieren. Gleichzeitig haben wir mit Silvia Zimmermann eine kompetente Person erhalten, die sowohl fachlich wie auch persönlich vollständig auf das gesuchte Stellenprofil passt. Nicht zuletzt deshalb war sie rasch eine grosse Entlastung für das Team und wurde dadurch nie als externe Mitarbeiterin wahrgenommen.
Welche Gründe gibt es, dass sich die Suche nach einer geeigneten Person für diese Position als besonders schwierig erweist?
Ganz ehrlich: Erklären kann ich es mir nicht ganz, weshalb die Stelle noch nicht besetzt ist. Es ist eine attraktive Kaderstelle und als Schnittstelle zwischen verschiedenen Bereichen der Verwaltung bietet sie eine abwechslungsreiche Tätigkeit. Man muss keinen akademischen Abschluss mitbringen, eine anerkannte Ausbildung zum Gemeindeschreiber oder Verwaltungserfahrung im Stabsbereich sind genügend. Was allerdings bestimmt zu dieser Situation führte, ist der aktuelle Fachkräftemangel.
Sie nennen den Fachkräftemangel als eines der Argumente, weshalb die Stelle nicht sofort besetzt werden konnte. Eine Situation, welche in Verwaltungen immer mehr sicht- und vor allem spürbar wird. Weshalb?
Geht es der Wirtschaft gut, bindet dies dort Fachkräfte. Als Konsequenz fehlen Bewerbungen von Personen in der öffentlichen Verwaltung. Ich denke, das liegt vor allem am «schlechten» Image, das Verwaltungen leider immer noch oft und zu unrecht tragen. Dem entgegen hält unter anderem der Verband Bernischer Gemeinden (VBG) mit einer Kampagne «Attraktive Arbeitgeberin Gemeinde». Aus meiner Sicht müssen in nächster Zeit auch auf kommunaler Ebene verstärkt Massnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass öffentliche Verwaltungen längerfristig unter einem zunehmenden Fachkräftemangel leiden müssen. Denn vor allem kleinere Gemeinden könnten dies künftig noch stärker zu spüren bekommen. Für fachspezifische Bereiche, wie zum Beispiel den Baubewilligungsbereich sind spezialisierte Fachkräfte unerlässlich, um eine reibungslose Organisation einer Verwaltung zu gewährleisten.