An der Spitze einer neuen Gemeinde – Beatrice Ammann
Nun sind die Würfel also gefallen, ich wurde Ende November im zweiten Wahlgang zur Präsidentin der neuen Gemeinde Stammheim gewählt. Ich fühle mich eher als Startup-Unternehmerin denn als Geburtshelferin. Nach intensiven Vorarbeiten der Steuerungsgruppe und Federas ist das «Kind» ja bereits geboren worden. Stammheim ist parat: Wir haben alle nötigen Verordnungen und Reglemente beisammen, die Gemeindeverwaltung ist eingerichtet und alle wichtigen Stellen besetzt. Vorfreude und Nervosität halten sich in etwa die Waage.
Obwohl ich selbst nicht in der Steuerungsgruppe dabei war, kenne ich mich mit Fusionen aus. 2004 habe ich den Zusammenschluss von 10 Zivilschutzorganisationen im Zürcher Weinland geleitet. Die Organisation Zivilschutz Weinland gilt im Kanton Zürich als Vorzeigebetrieb. Auch die Sanierung und der Umbau des Alters- und Pflegezentrums Stammertal zähle ich zu meinen Erfolgen. Dieser Leistungsausweis und meine langjährige Erfahrung als Gemeinderätin von Oberstammheim haben wohl den Ausschlag für meine Wahl gegeben. Ich bin parteilos und überzeugt, dass auf dem Land die Sachpolitik im Vordergrund steht.
Die Gemeinden im Stammeral haben auch bis jetzt gut zusammengearbeitet. Durch die Fusion sind aber neue und grössere Projekte möglich. Zum Beispiel gibt es für Schulabgänger bis jetzt kein Angebot, um sie beim Schritt in die Erwachsenenwelt zu begleiten. Lebenswertes bewahren und offen für Neues sein - ich möchte mich mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Gemeinderat engagieren, damit diese Verbindung gelingt.
Bald ist Weihnacht. Dürfte ich einen Wunschzettel ans Christkind senden, würde darin stehen: Liebes Christkind, sorge bitte dafür, dass die neue Gemeinde weiterhin eine hohe Lebensqualität bietet und dass Stammheim auch in den Herzen der Einwohnerinnen und Einwohner ankommt.
Aufgezeichnet von Bea Linder